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Grenzflächenforschung in Golm, 1999
Habilitation an der Universität Potsdam,
2000 Berufung auf den zweiten Lehrstuhl
am Institut für Physikalische Chemie in
Hamburg, 2010 Wegberufung auf eine
Professur an der Universität Bayreuth.
Stephan Försters Forschung betraf
Entstehen und Synthese von Strukturen
mit nano- und meso-Abmessungen, deren
Einbeziehung in Systeme mit besonderen
Funktionen; Block(co)polymere Membra-
nen, Mizellen und Monolayer; Selbstorga-
nisation von Polymeren; Polyelektrolyte,
polymeres TiO
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und Silicafilme.
Die Professur wurde 2013 mit Volker
Abetz wieder besetzt.
Das Freiwerden von Stellen durch Pensi-
onierung ermöglichte 2008 die Einrichtung
eines dritten Lehrstuhls. Er wurde besetzt
mit
Alf Mews
geb. 1964 in Zülpich, Studium
von Chemie-Ingenieurtechnik und Chemie
an der FH Aachen bzw. der Universität
Siegen, dann Mitarbeiter am Hahn-
Meitner-Institut Berlin, 1994 Promotion
bei Horst Weller, Techn. Univ. Berlin, 1995
mit DFG-Stipendium bei Paul Alivisatos an
der University of California, Berkeley, 1996
Mitarbeiter von Christian Bräuchle, Physika-
lische Chemie, Universität München, 1997
Mitarbeiter von Thomas Basche, Institut für
Physikalische Chemie, Universität Mainz,
dort 2003 Habilitation, 2004 Professor für
Physikalische Chemie, Universität Siegen.
2008 Berufung auf die neue Professur für
Physikalische Chemie in Hamburg.
Alf Mews‘ Forschung betrifft die Synthe-
se nanoskopischer Modellstrukturen zur
Erforschung ihrer fundamentalen opti-
schen, strukturellen und elektronischen
Eigenschaften, auch zwecks potentieller
Anwendung. Die Strukturen sind Halb-
leiter-Nanodrähte und –Nanokristalle,
Kohlenstoff-Nanoröhren und Metall-
Nanokristalle. Diese Strukturen werden
hergestellt und chemisch modifiziert
mittels nass-chemischer Methoden, auch
zur Bildung komplexer Nanostrukturen.
Detaillierte Eigenschaften werden mittels
verschiedener mikroskopischer Methoden
untersucht.
Zur Gruppe Mews gehört
Tobias Kipp
(geb. 1974, Physik-Studium in Köln und
Hamburg, 2004 Promotion bei Detlef
Heitmann, Institut für Angewandte
Physik d. Univ. Hamburg, 2004-10 Leiter
der Arbeitsgruppe Optische Spektrosko-
pie von Quanten-Strukturen, seit 2009
Assistent bei Alf Mews, 2011 Habilitation/
Privatdozent für Experimentalphysik.
Seine Forschung betrifft optische Mikro-
röhren-Ringresonatoren, Spektroskopie
von chemisch synthetisierten Nanodräh-
ten, von Halbleiter-Nanokristallen, von
Hybrid-Metall-Halbleiter-Nanostrukturen,
Raman- und Lumineszenz-Spektroskopie
von Quanten-Strukturen.
Zum Lehrkörper gehört außerdem der
Junior-Professor
Christian Klinke
(geb.1971,
Studium der Physik in Karlsruhe, 2000-03
Mitarbeiter bei Klaus Kern am Institut für
Experimentalphysik der ETH Lausanne;
dort 2002 Promotion, 2003-06 Postdoc bei
Phaedon Avouris am IBMWatson Research
Centre, Yorktown Heights/USA, 2006
Mitarbeiter bei Horst Weller am Institut für
Physikalische Chemie in Hamburg, dort seit
2007 JProfessor, 2012 ERC Starting Grant
für die Synthese und elektrischen Eigen-
schaften zwei-dimensionaler Nanostruk-
turen).
Klinkes Forschung betrifft die bei der
Bildung neuartiger Festkörpermaterialien
mit Dimensionen im Nanometerbereich
auftretenden Phänomene; diese Materiali-
en werden durch kolloidale Synthese, CVD
(chemical vapor deposition) und Elektro-
nenstrahl-Lithographie erzeugt. Sie werden
durch Messung des elektrischen Trans-
ports, spektroskopische Methoden und
Elektronen-Mikroskopie charakterisiert.
Besonderes Interesse finden elektrische
Eigenschaften anorganischer Nanopartikel,
C-Nanoröhren und Verbundwerkstoffe.
Eine Gruppe „Nanostrukturierte Ober-
flächen und Selbstorganisation)“ leitet
Andreas Meyer
(geb. 1966, Chemiestudium
in Hamburg, Promotion 1998, Betreuer:
Hans Gerhard Zachmann), 1998-2003
Mitarbeiter am DESY, amMPI Polymerfor-
schung Mainz, amMPI Kolloidforschung
Golm, st. 2003 Wissenschaftl. Mitarbeiter
am Institut für Physikalische Chemie in
Hamburg. Die Forschungsrichtung ergibt
sich aus dem Gruppentitel. Wichtige Me-
thode ist GISAXS (Grazing Incidence Small
Angle X-ray Scattering).
In der Lehre vermitteln Hochschullehrer
und Mitarbeiter des Instituts wie früher
im Diplom-Studiengang Chemie so nun im
entsprechenden Bachelor-/Master-Studi-
engang das Fach Physikalische Chemie in
Vorlesungen, Praktika, Übungen, Semina-
ren, ebenso im Fach Chemie des Lehrer-
Studiengangs und als Pflicht-, Wahl- oder
Wahlpflichtfach anderer Studiengänge
(Physik, Biologie, Lebensmittelchemie und
andere). Außerdem wird durch Institutsmit-
arbeiter traditionsgemäß die Mathematik
für Chemiker bereitgestellt. Dazu ergaben
sich aus praktischen Gründen Angebote für
andere Fächer, u.a. Physik für Pharmazeu-
ten, Physikalische Chemie für Holzwirte.
Mit den Arbeitskreisen Weller, Mews und
Klinke ist das Institut beteiligt am INCH
Interdisziplinäres Nanowissenschafts-Cen-
trum Hamburg, dem auch Wissenschaftler
des Instituts für Angewandte Physik (Koor-
dinator:
Roland Wiesendanger
) angehören.
Am 2007 gegründeten
Center for
Free-Electron Laser Science
(CFEL) auf dem
Campus Hamburg-Bahrenfeld gibt es
verschiedene Forschungsgruppen mit
physikalisch-chemischen Forschungs-
schwerpunkten, insbesondere die
Divisionen Theorie unter der Leitung von
Robin Santra und „Dynamik in Atomarer
Auflösung” unter der Leitung von Dwayne
Miller, die Forschungsgruppe
Controlled
Molecule Imaging
von Jochen Küpper
sowie die unabhängige Nachwuchsgruppe
„Struktur und Dynamik kalter und kontrol-
lierter Moleküle” von Melanie Schnell.
CFEL ist eine Kooperation von DESY,
der Max-Planck-Gesellschaft und der
Universität Hamburg, die zur Entwicklung
neuartiger Experimente zur Nutzung der
Röntgenlaser, wie dem europäischen XFEL
in Hamburg, geschlossen wurde. 2008
wurden als Gründungsdirektoren die Phy-
siker Henry Chapman und Andrea Cavalleri
berufen, wenig später folgten die Direk-
toren Dwayne Miller und Robin Santra.
Jochen Küpper wurde 2010 als Leiter einer
unabhängigen Forschungsgruppe berufen.
Weiterhin gibt es seit 2010 die unabhän-
gigen Nachwuchsgruppen Schnell und
Rohringer.
The Hamburg Centre for Ultrafast Ima-
ging
(CUI) ist ein Bundesexzellenzcluster, an
dem die Arbeitsgruppen des Europäischen
Röntgenlasers XFEL (Bressler), sowie Ar-
beitsgruppen der Physik und Chemie an der
Universität Hamburg, CFELs und DESYs be-
teiligt sind. Das wissenschaftliche Ziel des
CUI ist die Beobachtung von Atomen und